Wie Sozialunternehmen Afrika verändern, zeigt das Beispiel „Vision TERUDO“ aus Uganda: Es hat bereits 1 Million der Ärmsten erreicht. Im Netzwerk der Stay Alliance teilen sie ihre Erfahrung mit anderen Sozialunternehmen.
1 Million erreichte Menschen in fast vier Jahrzehnten: Erfahrung haben James Peter Inyangat und seine ugandische Organisation Vision TERUDO ohne Frage. Das heißt, er weiß, wo die Not am größten ist und wo am besten gehandelt wird. Vision TERUDO kennt die Lebensumstände der Ärmsten in Uganda genau. Und versteht, welcher Weg für sie erfolgversprechend ist. „Unser Traum ist eine Gesellschaft ohne Armut und Ungerechtigkeit in der Region Teso und in ganz Uganda“, sagt James Peter. Seine reiche Erfahrung belegt, dass er alles andere als ein Träumer ist.
Sozialunternehmen bilden Allianz
Und Erfahrung ist es auch, was ihn bewogen hat, der Stay Alliance Uganda beizutreten. In diesem Bündnis wollen rund 80 Sozialunternehmen Afrika gemeinsam verändern. „Wir sehen die Stay Alliance als eine Gelegenheit, von den Erfahrungen anderer Sozialunternehmen zu lernen. Das hilft uns allen dabei, noch besser zu werden“, erklärt James Peter.
Beispielsweise hat die Stay Alliance das Programm Stay Bee gestartet. Es ist so zurechtgeschnitten, dass mehrere Sozialunternehmen leicht mit einsteigen können. Vision TERUDO ist eines davon: Zusammen mit drei anderen Sozialunternehmen der Stay Alliance Uganda schulen sie darin in diesem Jahr 300 Kleinbäuerinnen und -bauern in der Bienenhaltung. Mit dem Verkauf von selbst erzeugtem Honig und Bienenwachs stocken die bäuerlichen Familien dann ihre Einkommen auf. Manche kommen dabei auf eine Verdopplung.
James Peter kennt das Potenzial der Bienenhaltung für die ärmsten Familien: „Die Imkerei ist eine geeignete Einkommensquelle selbst für Menschen mit Behinderung oder Ältere. Denn sie ist nicht arbeitsintensiv und benötigt wenig Platz. Außerdem ist sie wetterunabhängig, so dass die Produktion weiterlaufen kann, egal ob Dürre oder Regenzeit herrscht.“
Frauen erhalten Zugang zu eigenem Einkommen
Darüber hinaus arbeitet Vision TERUDO, um die Menschen in ihrer Heimat zu „empowern“. Sie sollen also befähigt und bestärkt werden. Am Ende stehen Menschen, die wirtschaftlich, sozial, politisch und kulturell selbstbestimmt sind. Dazu gehören zum Beispiel die 1350 Frauen, die Vision TERUDO letztes Jahr in Spargruppen zusammengebracht hat. Diese Frauen legen regelmäßig einen bestimmten Sparbetrag zusammen und entscheiden dann gemeinsam über die Verwendung. So finanzieren sie ihre eigenen kleinen Geschäftsideen. Beispielsweise werden sie zu Kleinhändlerinnen und verkaufen Kochöl, Tomaten, Zwiebeln oder Kleidung. Fast 900 solcher Kleingewerbe sind bereits aus den Spargruppen hervorgegangen. Im Schnitt verdienen sie damit rund 60 Euro im Monat. Von einer Bank hätten sie wohl niemals einen Kredit bekommen. Auch hier ist es wieder die Erfahrung, die lehrt, auf was es bei solchen Gruppen ankommt: Da geht es um die Höhe der Sparbeträge, die Häufigkeit von Treffen oder wie der Vorsitz der Gruppe organisiert wird.
Wie Sozialunternehmen Afrika stärken
Kinder und Jugendliche sind ein weiterer Schwerpunkt von Vision TERUDO. Kindern aus sozial schwachen Familien oder ohne Eltern ermöglicht das Sozialunternehmen die Schule oder unterstützt durch die Übernahme von Schulgebühren. Außerdem hilft es Jugendlichen aus der weit verbreiteten Arbeitslosigkeit, indem es Ausbildungen zu Motorradmechanikern oder Näherinnen anbietet. Dadurch lernen sie einen Beruf, mit dem sie auf eigenen Beinen stehen können.
Und das hat für James Peter auch eine ganz grundlegende, humanistische Komponente. Denn bei all ihren Projekten, erklärt er, gehe es auch um Menschenrechte und Würde.
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