Einkommen durch Aufforstung in Uganda: Gemeinsam mit Fairventures machen wir Ugandas Wälder wieder grüner, bekämpfen den Klimawandel und schaffen Einkommen.
Afrikas Wälder schrumpfen dramatisch, zurück bleibt Brache
Warum Aufforstung in Uganda? Die Fläche an Wald und tropischen Gebieten verringert sich drastisch. Stattdessen entstehen große leere Fläche, die für intensive Landwirtschaft oder Viehhaltung genutzt werden. Im letzten Jahrzehnt war der Verlust an Wald nirgends so groß wie auf dem afrikanischen Kontinent. Und es geht weiter: Jedes Jahr gehen rund vier Millionen Hektar Wald in Afrika verloren – doppelt so viel wie in Südamerika. Die Folgen für das Klima und unser Leben auf der Erde könnten verheerend sein. „Rund zwei Drittel der globalen CO2-Emissionen werden durch die Rodung von Wäldern verursacht. Nach der Rodung bleiben meist karge Brachflächen, die weder den Menschen noch der lokalen Tier- und Pflanzenwelt eine Lebensgrundlage bieten“, heißt es vonseiten Fairventures Worldwide.
Ugandas Wälder können nachhaltig aufgeforstet werden
Deswegen forsten wir gemeinsam Ugandas Wälder auf. In der Agroforstwirtschaft werden Elemente des Ackerbaus mit solchen der Forstwirtschaft kombiniert. Ein entsprechendes Projekt hat der Stiftungsverband Region Stuttgart Anfang 2019 ins Leben gerufen. Dafür hat er die Expertisen der Stiftung Stay und Fairventures zusammengebracht. Ein perfektes Paar: Durch die LATEK Stay Alliance Uganda verfügen wir bei Stay über ausgezeichnete Kenntnisse über Land und Leute und ein gut ausgebautes Netzwerk vor Ort. Fairventures wiederum bringt sein bewährtes Modell ein, mit dem Kleinbäuerinnen und Kleinbauern mit schnell wachsenden Bäumen unfruchtbares Land zurückgewinnen können. So schaffen sie produktive und fruchtbare Agroforstsysteme. 570 Hektar hat Fairventures bereits wieder aufgeforstet und dafür über eine Million Bäume gepflanzt.
Aufforstung in Uganda ist für das Land eine große Chance. „Im Jahr 2016 waren nach Aussagen des Umweltministeriums von Uganda noch 9 % der Landesfläche mit Wald bedeckt. Zum Vergleich: In Deutschland sind es laut NABU 32 %, also fast 4-mal so viel. Dabei wächst die Bevölkerung des ostafrikanischen Landes sehr schnell. Hinzu kommt, dass 90% der Ugander bis heute traditionell mit Holz kochen“, warnt fairventures.
Lernen für die Baumschule
In unserem gemeinsamen Projekt forsten wir Ugandas Wälder auf. Und wir wollen bis zu 300 Kleinbauern in die Lage versetzen, Agroforstflächen zu schaffen. Damit können sie die Ernährungssituation für sich und ihre Familien verbessern und eigenes Einkommen erwirtschaften. Die Erlöse durch den Verkauf von Holz folgen allerdings erst in acht bis zehn Jahren. In der Zwischenzeit bauen sie deshalb Früchte und Gemüse zwischen den Baumsetzlingen an. Zurzeit sind das Mango, Avocado, Guave und Jack-Früchte. Diese sind schon nach rund zwei Jahren erntereif. Aber der Anbau von Zwischenfrüchten hat nicht nur finanzielle Gründe. So verbessern die Zwischenfrüchte die Bodenfruchtbarkeit, tragen zum Grundwasser-, Boden- und Erosionsschutz bei und reichern den Boden mit organischer Substanz an. Zum Start haben wir Baumschulbetreibende und Ausbildende geschult, die ihr Wissen an Bäuerinnen weitergeben und ihnen erste Setzlinge übergeben.
Wir haben Trainingshandbücher für das Baumschulmanagment erstellt und im März 2020 eine viertägige Schulung im Botanischen Garten der ugandischen Stadt Fort Portal durchgeführt. Bei dieser Schulung bekamen die Projektkoordinierenden und auszubildenden Kleinbauern einen Überblick über das Projekt. Sie lernten alles, was sie wissen müssen für den Betrieb ihrer Baumschulen und Agroforstsysteme. Dazu gehört natürlich auch grundlegendes Verwaltungswissen. Damit die Setzlinge rechtzeitig zur Regenzeit bereit stehen, haben die Bauern gleichzeitig mit dem Bau der Baumschulen ausgesät. In Summe haben wir gemeinsam je eine Baumschule in jedem der fünf Projektdistrikte errichtet.
Das haben wir bisher erreicht
Das Interesse an Schulungen war enorm. Bis Ende Juli haben wir an den fünf Projektstandorten insgesamt 382 Kleinbäuerinnen geschult. Schon jetzt liegen wir damit über unserem zwei-Jahres-Ziel von 300! Und das, obwohl aufgrund der Corona-Auflagen Schulungen nur in Kleingruppen à maximal 30 Personen möglich waren. Und auch diese Zahl beeindruckt: 72.000 Setzlinge haben die Kleinbauern entgegengenommen.
Eine wurzelübergreifende Investition
Das ist bereits eine Menge Holz, aber wir haben noch viel mehr vor. Wir wollen zum Aufbau eines sich mindestens teilweise selbstfinanzierenden, flächendeckenden Aufforstungssektors in Uganda beitragen. Dieser Aufforstungssektor schafft Einkommen für Kleinbäuerinnen, bekämpft den Klimawandel und beliefert Haushalte und Betriebe mit Holz. Das alles wird möglich, weil wir Ugandas Wälder aufforsten.
Ina Simon
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Das Projekt ist ein Gemeinschaftsprojekt von mittlerweile neun Stuttgarter Stiftungen aus dem Stiftungsnetzwerk Stuttgarter Stiftungen.
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