Aufforstung zum Geburtstag

Von |2023-04-13T18:49:53+00:00April 27, 2021|Bildung, Entwicklung, Erfolge, Uganda|

Wie feierst du deinen Geburtstag? Mit Kuchen, Geschenken und deinen Liebsten? Leah Namugerwa pflanzt Bäume und nimmt ihren Geburtstag als Anlass zur Aufforstung ugandischer Wälder.

Die 16-jährige Leah Namugerwa ist Umweltaktivistin und möchte die Wälder ihres Landes wieder aufforsten. Zu ihrem 15. Geburtstag entschied die Uganderin statt einer Geburtstagsfeier 200 Bäume zu pflanzen, um auf die Umweltschäden in ihrer Heimat aufmerksam zu machen. Anlässlich ihres 16. Geburtstags pflanzte sie 500 Bäume. Ihr Ziel ist es, eine Millionen Bäume in Uganda zu pflanzen und damit ein Zeichen gegen die Abholzung und den Klimawandel zu setzen.

Mit einer regelmäßigen Initiative namens „Fridays for Future“ verbreitet Leah ihre Umweltbotschaft. Sie beinhaltet Aktivitäten wie Ufersäuberungen, das gemeinsame Pflanzen von Bäumen, die Verbreitung von Bewusstsein in Schulen und Klimastreiks. Für Leah ist die Aufklärung ihrer jüngeren Mitmenschen entscheidend, um Unterstützung für den Klimaschutz zu gewinnen. Sie hofft, durch die Aufklärung ihrer Altersgenossen einen nachhaltigen Einfluss in Uganda zu haben. Daher nutzt Leah ihre Reichweite in den sozialen Medien, um andere Jugendliche zu ermutigen, an ihren Geburtstagen Bäume zu pflanzen. Und das mit Erfolg! Die Initiative #Birthdaytrees der jungen Aktivistin ist eine Inspiration in Uganda und auch über die Landesgrenzen hinaus, berichtet africanews. Menschen aus aller Welt nehmen diese grüne Idee auf und kontaktieren Leah. Ihr Ziel von einer Million Bäumen liegt noch in weiter Ferne. Aber mit jeder neuen Pflanzaktion treten mehr und mehr Menschen in ihre Fußstapfen.

Notwendigkeit für Klimaschutz in Uganda

Seit Jahren werden in Uganda immer mehr Wälder unkontrolliert abgeholzt. Gilbert Kadilo, der Sprecher der nationalen Forstbehörde (NFA) warnt daher davor, dass 2050 kein einziger Wald in Uganda übrig sein wird, wenn sich nichts ändert. Immer mehr Wälder werden gerodet, um Platz für Farmland zu schaffen, da der Lebensmittelbedarf durch das stete Bevölkerungswachstum kontinuierlich ansteigt, berichtete die taz. Außerdem werden die Baumstämme zunehmend als Baumaterial und Feuerholz verwendet. Da der Großteil der Waldflächen privat verwaltet wird, gibt es kaum Kontrollen und so kann kein kontrollierter Holzabbau gewährleistet werden.

Das Problem mit unkontrollierter Abholzung? Hungrige Affen, die in den abgeholzten Wäldern gelebt haben, suchen nun auf den Feldern nach Nahrung. Nutzholz muss teuer importiert werden, wenn die lokale Versorgung die Nachfrage nicht mehr decken kann. Der Kohlenstoffkreislauf wird zusammenbrechen und ein klimatisches Problem verursachen, das Dürren und Überflutungen mit sich bringen könnte. Durch den schwindenden Baumbestand wird auch die Atmosphäre durch immer mehr freigesetztes CO2 belastet, warnte der Tagesspiegel.

Lösungen verwurzeln

Auch Stay ist in Kooperation mit der LATEK Stay Alliance Uganda und Fairventures Worldwide im Bereich Aufforstung aktiv. Wir verknüpfen Klimaschutz und Armutsbekämpfung und schlage damit zwei Fliegen mit einer Klappe. In Uganda werden deshalb Kleinbauern und Kleinbäuerinnen von vier Partnerorganisationen, die alle Mitglieder der LATEK Stay Alliance sind, in der Pflanzenzucht ausgebildet und Baumschulen geschaffen. Die Teilnehmenden pflanzen Bäume und schnell wachsende Früchte, um sich ein regelmäßiges und nachhaltiges Einkommen zu erwirtschaften. Die Früchte können verkauft werden, wodurch die Bauern und Bäuerinnen ihr Einkommen aufbessern. Dadurch steht den Programmteilnehmenden mehr Geld zur Verfügung, das sie in ihre Gesundheitsversorgung und Bildung investieren können. Durch die Aufforstung in Uganda bringen wir daher nicht nur Bäume sondern auch Einkommen zum Wachsen und verwurzeln den Klimaschutz in den Köpfen unserer Teilnehmenden.

Lisa Oppermann

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