Für ihre spannungsreiche Mischung sind unsere Galas ja bekannt. Bei der diesjährigen Unternehmer-Gala „Stay the Night“ am 5. November in Stuttgart haben wir noch eines draufgesetzt. Ein buntes Publikum aus Unternehmerinnen, Stiftungsrepräsentanten und Freunden von Stay, eine Stimmung aus Feiern und Fördern, eine faszinierende Showeinlage und ein spannendes Voting bildeten die einmalige Mischung.

Langfristige Zusammenarbeit ist elementar

Business, Bar und Babybrei an einem Abend: So könnte man die einmalige Mischung an diesem Abend auf den Punkt bringen. Es begann mit lockerem Networking bei kühlen Getränken, die den perfekten Rahmen zum Unterhalten, Feiern und Inspirieren boten. Nachdem die rund 200 Gäste dann an den festlich gedeckten Galatafeln Platz genommen hatten, wandte sich unser Geschäftsführer Benjamin Wolf mit einer sehr persönlichen Rede an das Publikum. Was ihn antreibt, sich für den Kampf gegen Armut einzusetzen, seitdem er 19 ist, ist seine Überzeugung: „Ich kann einen Beitrag leisten!“

Aber selbst jemand wie Benjamin Wolf, der für seine Idee brennt, ist auf tatkräftige Unterstützung angewiesen. Und die war am Abend zahlreich präsent: Zunächst begrüßte der Moderator des Abends Martin Hoffmann den Vorstand der Bank Ellwanger & Geiger, Dr. Volker Gerstenmaier, neben Benjamin Wolf auf dem Podium. Ellwanger & Geiger war Hauptsponsor des Abends. Außerdem bereicherten Prof. Dr. Stefan Liebing (Afrika-Verein der deutschen Wirtschaft), Patrick Knodel (knodel foundation), Aileen Puhlmann (Lemonaid & ChariTea) und Ingo Smit (The Schaufler Foundation) die Runde. Sie sind einige der vielen unterstützenden Unternehmen, die unsere bisherigen Erfolge mittragen.

Aber warum unterstützen Unternehmer Stay? Dazu hatten sie alle ihre eigenen Antworten. Für Gerstenmaier ist eine faire Entwicklung eines der großen Themen unserer Zeit. Benjamin Wolf betreibe sie „auf Augenhöhe, die wachsen kann und die Menschen tatsächlich mitnimmt.“ Das Konzept von Stay, nämlich die Multiplikation, lobt Patrick Knodel. Es helfe Menschen beim Aufbau eines Geschäfts in Afrika und verbreite etwa nachhaltige Landwirtschaft. Mit Stay wolle er einen großen Fehler vermeiden, nämlich nur „Leuchtturmprojekte“ zu finanzieren. Stattdessen setzte er auf eine langfristige, zweckungebundene Zusammenarbeit. Was Knodel an der Zusammenarbeit mit Stay besonders schätze, sei außerdem die Offenheit der Stiftung für Kritik.

Liebing sprach von Afrika als einem „Chancen-Kontinent“: Sechs der zehn relativ stärksten Wachstumsländer lägen in Afrika. Die nächste Runde der Schwellenländer finde in Afrika statt. „Man weiß gar nicht, wie viele spannende Unternehmertypen es dort gibt.“ Es komme darauf an, diese Chancen zu nutzen, um Arbeitsplätze zu schaffen. Solche Unternehmertypen haben sich die Stay-Unterstützenden von Lemonaid angeschaut. Aileen Puhlmann erzählt davon, wie sie erstmal nach Uganda gereist seien, um die Sozialunternehmen der Latek Stay Alliance kennenzulernen. Was sie gesehen haben, hat sie überzeugt – jetzt unterstützt Lemonaid den Aufbau der Stay Alliance in Ruanda.

Die nächste Stufe

Drei Galas, eine Erfolgsgeschichte: Bei der ersten Gala „Stay the Night“ 2015 haben wir die erste „Latek Stay Alliance Uganda“ mit damals erst drei Sozialunternehmen vorgestellt. Auch wenn damit der Grundstein gelegt war, unser Konzept von einem starken Bündnis eigenverantwortlicher Sozialunternehmer war damals noch mehr Vision als Realität. Ganz anders sah es schon zwei Jahre später aus. Zum Zeitpunkt von Stay the Night 2017 war die Latek Stay Alliance Uganda auf rund 30 Sozialunternehmen angewachsen. Drei davon wurden an diesem Abend in einer Preisverleihung für ihre besonders überzeugenden Konzepte prämiert.

Die diesjährige Gala markierte nun den Startschuss für die nächste Stufe: Erstmals stellten wir drei Projekte der Stay Alliance vor, die das Zeug haben,  von der Stay Alliance zu umfassenden selbstfinanzierenden Programmen entwickelt zu werden. Werden sie einmal großflächig ausgerollt, erreichen sie viele Menschen und helfen dabei, Armut dauerhaft zu überwinden. Das ist die Idee hinter „Stay Alliance hoch X“.

Welches dieser Projekte aus Sicht der Gäste die besten Voraussetzungen dafür bietet, das konnten sie uns direkt in einem kleinen Online-Voting live und vor Ort mitteilen. Die drei Alliance-Mitglieder waren direkt von Ugandas Hauptstadt Kampala zugeschaltet. Die Gäste in Stuttgart und die Sozialunternehmerinnen in Uganda verband die große Spannung, als Daniel Ostertag, Teamleiter Entwicklungszusammenarbeit mit Uganda, das Ergebnis auf dem Podium verkündete: Gewinnerin war Justine Mukazungu, die mit ihrem Unternehmen Stina Foods einen Babybrei herstellt und vertreibt. Zum Konzept gehört, dass sie andere Frauen im Anbau von Getreide schult. Damit sichert sich Justine die Lieferung von Zutaten für ihre Produktion und den Lieferantinnen ein dauerhaftes Einkommen. Eine runde Sache also, wirtschaftlich tragfähig und mit sozialem Anspruch – kein Wunder, dass das Konzept überzeugte. Die Gäste erlebten über die Schaltung nach Uganda, wie Justine sich über ihren Sieg und die zusätzliche Investitionssumme von 3.000 Euro, die sie damit erhält, freute.

Entspannung war auch dabei

Zur richtigen Mischung gehört an so einem Gala-Abend natürlich auch der festliche Rahmen. Unsere vielen fleißigen freiwilligen Helferinnen verwandelten die Stuttgarter Phönixhalle in eine glanzvolle Event-Location. Richtig zum Leuchten brachte sie dann die Show von Dundu. Ihre übermenschengroße Lichtfigur bewegte sich im Einklang zur atmosphärisch-dichten Musik und bezauberte das Publikum. Ein mehrgängiges Gala-Menü mit ausgezeichneten Weinen rundete den Abend ab.

Und bei all dem wurde natürlich nicht vergessen, worum es eigentlich ging: Gemeinsam wollen wir daran arbeiten, extreme Armut für immer zu überwinden. Das ist ein großes Ziel, doch die Schirmherrin Sabine Christiansen zeigte sich am Abend per Videobotschaft optimistisch: „Gemeinsam schaffen wir das schon!“ Was in der Gemeinschaft mit vielen Unterstützerinnen, Freunden, Spendern und Sponsorinnen möglich ist, zeigte sich an diesem Gala-Abend: Rund 35.000 Euro kamen zusammen, ein hervorragendes Beispiel unternehmerischer Verantwortung in Stuttgart. Wir werden dieses Geld in die Ausarbeitung der Entwicklungsprogramme der Stay Alliance investieren. Übrigens – Kosten stehen dem nicht gegenüber. Die Gala wurde komplett von unseren zahlreichen Sponsoren und vielen freiwilligen helfenden Händen gestemmt.