Warum nur ein Land besuchen, wenn es auch drei sein können? Zum ersten Mal reiste unser Projektteam in alle Länder Afrikas, in denen unsere Projektpartner tätig sind. In Uganda war das praktisch schon ein Heimspiel, denn dort ist die LATEK Stay Alliance längst erfolgreich. In Ruanda und Kenia ging es noch um den Aufbau der neuen Stay Alliances, mit denen wir einheimische Sozialunternehmer vernetzen. Hier ist unser kleines Reisetagebuch.
Neuland Ruanda
Sie haben sich viel vorgenommen: Benjamin Wolf, Linda Khan, Projektkoordinatorin für Ruanda, Cristina Sirbu und Katharina Haasis, Praktikantinnen im Bereich Entwicklungszusammenarbeit und Kommunikation, brachen am 5. Mai auf ihre Reise nach Ostafrika auf. Ihr Ziel: Drei Länder, vier offizielle Termine und unendlich viele neue Eindrücke. Ihre Mission: Die Projektunternehmen der Stay Alliances besser kennenlernen. Von Stuttgart aus reisten sie zuerst nach Kigali, der Hauptstadt Ruandas. Und dort ging es auch gleich los: Mit dem Team vor Ort planten sie die neue Stay Alliance Ruanda. Der wichtigste Meilenstein dabei: Wer wird Teil des Verbands? Am zweiten Tag besuchte unser Reiseteam zwei mögliche Partner-Organisationen: Benimphuwe und Faith Victory Association. Beide sichern durch innovative Landwirtschaft Einkommen. Die NGO Benimpuhwe und ihre Geschäftsführerin Verdiane Nyiramana nutzen das innovative Landwirtschaftssystem Aquaponics. Dieses Verfahren verbindet Techniken der Fisch- und Pflanzenzucht. Sie sieht die Stay Alliance als eine große Chance, um Wissen zu teilen und zusammen mit anderen eine Vision zu verfolgen.
Am Ende der ersten Woche stand das Information Event zur Stay Alliance Ruanda auf dem Programm. Dabei kamen die interessierten Sozialunternehmer der zukünftigen Stay Alliance Rwanda zusammen und teilten ihre Vision und Mission sowie ihre Erwartungen. Unser Team besuchte noch zwei weitere potenzielle Mitglieder der Stay Alliance, deren Projekte im Bereich Bildung und Gesundheit angesiedelt sind: Association Garuka und Centre Marembo Organisation. Die NGO Association Garuka hat sich mit ihrem Projekt der Garuka Tvet School das Ziel gesetzt, Straßenkindern eine Ausbildung zu ermöglichen. Das Centre Marembo Organisation gibt obdachlosen Mädchen und Opfern von sexuellem Missbrauch ein neues Zuhause und baut außerdem eine Gesundheitsklinik auf.
Zu Gast bei Freunden: Uganda
Die Weiterreise von Kigali nach Kampala in Uganda legte unser Team im Nachtbus zurück. Im LATEK-Büro in Kampala nahm unser Team an der Vorstandssitzung der LATEK Stay Alliance Uganda teil. Dort ging es um die aktuellen Themen, neue Ideen, Strategien, Herausforderungen und Erfolge. Am nächsten Tag hat sich unser Reiseteam wieder Projekte angeschaut. Diesmal das Landwirtschaftsprojekt des LATEK-Mitglieds Nicholas Yiga, Geschäftsführer der NGO MCAFS. Er bietet in verschiedenen landwirtschaftlichen Bereichen Ausbildungen an: Cassava-Anbau, Bienen- und Schweinezucht. Hier lernen Farmer, wie sie mehr produzieren und damit ihr Einkommen steigern können.
Meilensteine in Kenia
Im quirligen Nairobi wurde unsere Reisegruppe von unserem Team, das am Aufbau der Stay Alliance Kenia beteiligt ist, herzlich empfangen. Nach einem Workshop fand am nächsten Tag das Plenary Meeting der Gründungsmitglieder der neuen Stay Alliance statt. Ein Meilenstein war ihre Wahl des gemeinsamen Namens: Angaza Stay Alliance machte das Rennen. Angaza ist Suaheli und bedeutet „Erleuchten“ – so soll die Stay Alliance neues Licht und Perspektiven ermöglichen, um nachhaltige Entwicklung und Zusammenarbeit voranzutreiben. Danach diskutierten die Mitglieder des neuen Verbands weitere Details und das Vorgehen der Allianz.
Am nächsten Tag wurden die Sozialunternehmer von Blackboy Media und RODI “Resources oriented Development Initiatives” besucht. RODI liegt das Programm Einkommens- und Ernährungssicherung durch nachhaltige Landwirtschaft am Herzen. Durch entsprechende Trainingsprogramme wird dies unterrichtet und danach an die Gemeinschaften weitergegeben. Erastus Maine, der Landwirtschaftstrainer, zeigte auf, wie beispielsweise durch Pyramidengärten auf einer kleinen Fläche mehr Pflanzen angebaut werden und dies den Ertrag steigert.
Diese beiden Wochen haben gezeigt, dass die Arbeit von Stay direkte Auswirkung auf das Wirken der Sozialunternehmer hat und motivierte Benny, Linda, Cristina und Katharina noch mehr weiter zu machen. Wir sind gespannt auf das weitere Schaffen unserer Sozialunternehmer!